Das Wort als Schnee von Gestern
AutorenGyörgy Dalos, Berlin
Verbotene Worte//Andere (W)Orte bezeichnet ein Netzwerk literarischer und wissenschaftlicher Projekte, das sich mit dem Gedächtnis der Worte, der Macht der Erinnerung in der Sprache bei interkulturellen Begegnungen und mit der Mehrsprachigkeit auseinandersetzt und von Tzveta Sofronieva initiiert wurde.
(Ohn)Macht der Sprache
Worauf kann sich die vermeintlich verlässliche Dokumentationskraft der Sprache stützen, wenn ihre eigene Zitathaftigkeit offenkundig wird? Spiegelt sich ihre (Ohn)Macht in Willkürlichkeit wider? Wie sensibel reagiert die Sprache auf die Verschiebbarkeit von Bedeutungen? Inwieweit ist Political Correctness ein Missbrauch von früherem Sprachmissbrauch? Wie können die (Sprach)Geschichte der Wörter und die in ihnen gespeicherten (auch vergessenen) Erinnerungen - kurz: das Gedächtnis der Sprache - ins Spiel gebracht werden? Wie lässt sich die auch historisch geprägte sprachliche Fremdheit erfassen und vermitteln?
György Dalos geht in seinem kurzen Essay der Frage der fragilen Archivfunktion vom politisch geprägten Sprachgebrauch nach.
Forbidden/Forbidding Words//(M)Other Words signifies a network of literary and academic projects, initiated by Tzveta Sofronieva, and dealing with the memory of words, the power of lingustic memory in the communication between different cultures and the insights into language offered by multilingualism.
The Power(lessness) of Language
What can the supposedly reliable documentation strength of language rely on, if its own citationality is apparent? Does their power(lessness) reflect in their arbitrariness? How sensitively does language react to the repositioning of meanings? To what extent is political correctness a misuse of pervious abuses of language? How can the (linguistic) history of words, in which memories are saved (and also forgotten) - in short, linguistic memory - be brought into play? How can the historically influenced linguistic foreignness be captured and conveyed?
In his short essay, György Dalos pursues the fragile archival function of politically infected language use.